Kirchengeschichte

Ev.-luth. Stephanuskirche Lathen

Quelle: Hirndorf

Geschichte

Ein Kleinod unter den protestantischen Kirchen im nördlichen Emsland stellt die 1894 errichtete Stephanuskirche in Lathen dar. Sie gehört zu den ältesten evangelischen Kirchen auf dem Hümmling und wurde ursprünglich von Meppen, später von Papenburg aus betreut. Mit der wachsenden Zahl an evangelischen Christen im Emsland, bedingt durch die Angliederung des Emslandes an das lutherisch geprägte Königreich Hannover, wurde 1894 der Bau einer Kapelle notwendig. Anlässlich der Einweihung am 9. Dezember 1894 erhielt die Kapellengemeinde eine wertvolle Bibel als Geschenk von der Kaiserin Auguste Victoria.

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges kamen gewaltige Veränderungen auf die kleine Kapellengemeinde in Lathen zu. Durch den Zustrom von Flüchtlingen aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien vervielfachte sich die Zahl der evangelischen Gemeindeglieder, so dass Lathen 1946 erstmals einen eigenen evangelischen Pastor mit Wohnsitz in Lathen erhielt. 1953 erfolgte die Erweiterung der Kirche, die für gottesdienstlichen Bedarf bei weitem zu klein geworden war. Durch die Neugliederung der sogenannten Seelsorgebezirke wurde dann zum April 1960 die Kapellengemeinde in eine selbständige Kirchengemeinde mit eigener Pfarrstelle umgewandelt und die Unabhängigkeit von der ‚Muttergemeinde Papenburg' vollzogen. Der Stephanusgemeinde zugeordnet war das gesamte Gebiet der alten Kapellengemeinde, das die Ortschaften Lathen, Niederlangen, Niederlangensiedlung, Oberlangen, Neusustrum, Walchum, Steinbild, Neubörger, Rupenenst, Renkenberge, Ahlen, Hilter umfasste.

Anfang der 90er Jahre wuchs die Gemeindegliederzahl noch einmal sprunghaft durch den Zustrom von Aussiedlern aus dem Gebiet der GUS und Ruheständlern aus dem Ruhrgebiet an, so dass abermals eine Erweiterung der Kirche vonnöten war, die Mitte der 90er abgeschlossen wurde. Im Jahr 2001 wurde der Altarraum durch emsländische Künstler neu gestaltet. Heute zählt die Stephanusgemeinde Lathen, der Anfang der 90er nur ca. 400 Gemeindeglieder angehörten, über 2100 Gemeindeglieder.